Grüner Gockel - Die Bestandsaufnahme

Grüner Gockel, Blumenwiese und Schriftzug für die Projektphase 4
Bildrechte Antje Behr

18.07.2024 | Nun ist es geschafft! Mit Beginn des Jahres startete unser Umweltteam in die Bestandsaufnahme, den 4. Schritt im Zertifizierungsprozess "Grüner Gockel". Kleine Teams wurden gebildet, die in den letzten Monaten anhand von Checklisten und Mitarbeitenden-Befragungen den IST-Zustand unserer Kirchengemeinde in Bezug auf Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit und fairen Handel erfassten. Viel Detailarbeit liegt hier hinter unserem Umweltteam.

Ziel der Bestandsaufnahme war es, herauszufinden, an welchen Stellen wir das meiste Verbesserungspotenzial in unserer Kirchengemeinde haben. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir Ihnen hier zusammengefasst. Das Umweltteam schaute sich die 15 vorgegebenen Bereiche an.

1 Kirchengemeinde, 2 Außenanlagen, 3 Gebäude, 4 Wärmeenergie, 5 Strom, 6 Wasser/Abwasser, 7 Abfall, 8 Büroausstattung, 9 Reinigung, 10 Küche, 11 Mobilität, 12 Kommunikation, 13 Qualifikation, 14 Beschaffungswesen, 15 Sicherheit

So wurden initial Baujahr, Nutzflächen, Strom- und Wärmeenergetischer Zustand sowie Wasserverbrauch der drei Gebäude, die zu unserer Auferstehungsgemeinde gehören, betrachtet. Das sind die Auferstehungskirche, das Gemeindehaus und das Pfarrhaus mit Garagen.

Dabei ergab die Bestandsaufnahme, dass manches in den vergangenen Jahren bereits instand gesetzt und saniert wurde und manches noch aussteht. So wurde das Dach unserer Kirche bereits neu gedeckt. Die neue Elektroinstallation für die Kirche steht noch aus. Die Heizungen im Gemeindehaus und Pfarrhaus müssen erneuert werden. An beiden Gebäuden soll die Regenwasserrückgewinnung künftig verstärkt werden. Die Verbräuche an Energie und Wasser zu reduzieren bietet an der ein oder andere Stelle Optimierungsmöglichkeiten, die wir bereits im Blick haben.

Im Bereich der Außenanlagen sind bisher nur wenige Maßnahmen ergriffen worden, wie bspw. das Pflanzen neuer Bäume und das Anlegen zweier Hochbeete im Rahmen des Projektes "Essbare Stadt Bamberg". Hier sieht das Team einiges an Potenzial für die Zukunft.

Weiterlesen

In den anderen Bereichen stellte das Umweltteam fest, dass die Abfalltrennung bereits gut funktioniert. Beim Einkauf wird darauf geachtet, Müll zu vermeiden. Insbesondere verzichten wir weitestgehend schon auf Aluminiumverpackung und Plastik. Biomüll wird kompostiert. Auf Einweggeschirr wird verzichtet. Korken werden an die Lebenshilfe e.V. abgegeben, Kerzenwachs geht an den Hersteller zurück oder wird zur Weiterverwendung an die KiTa abgegeben.

Den Papierverbrauch haben wir in unserer Gemeinde schon reduziert, sehen hier aber auch noch etwas Verbesserungspotenzial. Die Umstellung auf Recyclingpapier ist bereits erfolgt. Im Pfarramt werden Recycling-Toner für den Drucker verwendet, Materialien und Geräte gemeinschaftlich genutzt und auf schadstoffhaltige Stifte verzichtet.

Im Bereich Reinigung sieht das Umweltteam Verbesserungspotenzial. Bisher wurden die Mittel der Reinigungsfirma verwendet, die nicht ökologisch abbaubar und schadstoffhaltig sind. Hier ist bereits ein Anfang der Umstellung erfolgt. Toilettenpapier und Papierhandtücher wurden auf Recyclingmaterial umgestellt.

Auch im Bereich Lebensmittel ist ein Anfang in Richtung Bio, fair und regional gemacht. Getränke werden bereits in Mehrwegflaschen besorgt, bei Feiern und Festen auf Bioqualität geachtet. Insgesamt haben wir den Bereich Beschaffung bereits an vielen Stellen im Blick und versuchen, wenn möglich, langlebige und mehrfach verwendbare Produkte, fair und regionale gehandelte Waren, gesundheitsunbedenkliche Produkte u.a. zu kaufen.

Im Bereich Mobilität sind in unserer Kirchengemeinde bisher keine oder nur wenige Maßnahmen umgesetzt worden. Es werden Mitfahrgelegenheiten angeboten bei kirchlichen Veranstaltungen, Sitzungen oder Ausflügen. Es gibt zwei private E-Bikes, die auch dienstlich genutzt werden.

Im Bereich Kommunikation hat sich in den vergangenen Monaten bereits einiges getan. Denn bisher fand die Kommunikation v.a. über Abkündigungen im Gottesdienst, Mailing oder den Gemeindebrief statt. Seit Ende 2023 haben wir eine neue Website, die nun eine übersichtliche Plattform bietet, über die wir informieren. Auch der "Grüne Gockel" hat hier natürlich seinen Platz gefunden und seine eigene Seite bekommen. In der wachsenden Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn aus Memmelsdorf-Lichteneiche hat sich der gemeinsame Gemeindebrief als Kommunikationsplattform weiterentwickelt und hält eine Seite für unser Umweltmanagement bereit. Seit Kurzem gibt es einen gemeinsamen Instagram-Account, eine weitere gute und weitreichende Kommunikationsplattform, die wir verstärkt nutzen werden.

Ideenspeicher und Grüner GockelIn den Bereichen Sicherheit und Qualifikation haben sich anstehende Maßnahmen und Ideen für mehr Sicherheit ergeben. So gibt es bspw. noch einen alten Öltank, der zwar stillgelegt, aber bislang nicht zurückgebaut wurde. Wir planen die Anschaffung eines Automatisierten externen Defibrillators (AED) für unsere Kirchengemeinde und Notfallschulungen für Mitarbeitende.

Wenn Sie einen Blick in unseren Ideenspeicher werfen möchten, können Sie dies hier, mit einem Klick auf das Bild, gern tun. Auch sind wir über Ideen, die Sie zum Umweltmanagement in unserer Kirchengemeinde haben, dankbar. Sprechen Sie uns gern darauf an oder schreiben Sie uns eine E-Mail an antje.behr@elkb.de.

Auf die gesammelten Daten bauen wir jetzt in der 5. und 6. Projektphase auf und bewerten die Ergebnisse der Bestandsaufnahme zunächst vor dem Hintergrund unserer Schöpfungsleitlinien und entwickeln ein Umweltprogramm.