Gedanken zur Monatslosung

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir! Jesaja 60,1

 

Für mich ist dieser Vers aus dem Buch Jesaja jedes Jahr buchstäblich der Startschuss für das Weihnachtsfest. Jetzt kommt das Licht, endlich. In diesem kurzen Vers steckt für mich die gesamte biblische Botschaft. Die Herrlichkeit Gottes begegnet uns als Licht, das uns Menschen aus unserer Dunkelheit und Orientierungslosigkeit rettet.

Der Prophet Jesaja redet zuvor dem Volk Israel deutlich ins Gewissen. Es fühlt sich von Gott wieder einmal verlassen, in der Dunkelheit stehen gelassen und nicht gehört. Und Jesaja sagt zu ihnen: „Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte und seine Ohren sind nicht taub geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch …." (Jes. 59, 1-2)Das Licht des Angesichtes Gottes, seine Herrlichkeit, bleibt ihnen also verborgen. Sie tappen im Dunkeln, verlieren die Orientierung, weil ihre eigene Schuld sie von seinem Licht trennt.

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Aber unser Gott ist ein Gott der bedingungslosen Liebe zu uns Menschen und schreitet rettend ein. Er sieht die Schuld seiner geliebten Menschen und all das, was uns von ihm trennt. Und er weiß, dass es nur einen Weg für uns aus dieser Trennung gibt, ein Opfer, das ihn alles kosten wird. Gott schickt uns sein Licht, das uns den Weg aus unserer Dunkelheit weist, in seinem einzigen geliebten Sohn. Das Kommen dieses Lichtes feiern wir jedes Jahr an Weihnachten. „Denn Dein Licht kommt.“ heißt es in unserer Monatslosung.

Es kommt nicht mit einem lauten Knall und großem Tamtam, sodass es auch dem Letzten ja nicht entgeht. Nein, es kommt in dunkler Nacht, leise und geheimnisvoll anmutend in der Geburt eines neugeborenen Kindes - in der kleinen Stadt Bethlehem, in einem Viehstall, in einer Futterkrippe liegt es - Jesus, das Licht der Welt, unser Erlöser.

Gott drängt uns aber sein rettendes Licht nicht auf und schenkt es uns, ob wir es nun haben wollen oder nicht. Nein, wir müssen es selbst haben wollen und uns aufmachen zu dem Licht. „Mache Dich auf, werde licht.“ heißt es bei Jesaja. Warum das jetzt schon wieder? Kann es nicht einfach auch mal einfach gehen, frage ich mich da? Wieso muss ich mich jetzt schon wieder aufmachen zu diesem Licht? Kann es denn nicht einfach zu mir kommen?

Ich denke, die Antwort darauf liegt in dem Ziel der Geburt Jesu - seinem Tod am Kreuz. Denn sich Aufmachen bedeutet gleichzeitig, etwas hinter sich zu lassen. „Für Zion wird ein Erlöser kommen und für die…, die sich von der Sünde abwenden...“ heißt es weiter bei Jesaja (Jes. 59, 20). Der Erlöser kommt also für die, die sich von ihrer Sünde abwenden.

Jesus kommt nicht in die Welt, um uns zu erklären, wie wir es aus eigener Kraft aus unserer Dunkelheit herausschaffen, in die wir uns hineinmanövriert haben. Nein, er kommt, um unsere Dunkelheit auszuleuchten und unsere Schuld sichtbar zu machen. Puuh, keine guten Nachrichten, bin ich doch eigentlich ganz froh, dass man manches nicht sehen kann, was ich im Dunkel gut versteckt halte und vor allem vor Gott verborgen halten will. Meine Selbstgerechtigkeit, meinen Stolz, meine Unnachgiebigkeit und meine Ungeduld, aber auch meine Ängste und Zweifel, meine tiefen Enttäuschungen und Traurigkeiten.

Gottes Licht leuchtet all die dunklen Ecken aus und macht das sichtbar, was mich von ihm trennt. Denn nur von dem, was wir bereit sind im Lichte seiner Wahrheit anzuschauen, können wir uns letztlich auch abwenden und es Jesus stellvertretend für uns mit an sein Kreuz nehmen lassen. Also ja, ich muss mich aufmachen zu dem Licht, wir müssen uns aufmachen zu diesem Licht, wenn wir selbst licht werden und mit Gott verbunden sein wollen, sodass wir uns neu orientieren und ausrichten können. So kann seine Herrlichkeit über uns aufgehen. Und das ist für mich die gute Nachricht von Weihnachten. Denn nicht unsere Dunkelheit, hat das letzte Wort, sondern das göttliche Licht, welches unsere Dunkelheit in Jesu Tod überwindet und die Herrlichkeit des HERRN in seiner Auferstehung über uns aufgehen lässt.

Die einst so leise und geheimnisvolle Geburt in Bethlehem, brachte uns ein Licht, welches eine unglaubliche Strahlkraft über die ganze Welt entwickelt hat. Eine Geburt, von der jeder weiß und über die auch noch nach mehr als 2000 Jahren gesprochen wird. Wir brauchen die Gnade Gottes, die uns an Weihnachten geschenkt wird, weil wir uns nicht selbst aus unserer Dunkelheit befreien können. Wir brauchen sein göttliches Licht, das den Namen Jesus trägt und uns versöhnen will mit unserem Gott. Und so mache ich mich auch in diesem Jahr wieder auf zu dem Stall nach Bethlehem, weil mein Licht Jesus kommt. Kommst Du mit?

Gedanken zur Monatslosung Dezember 2024 von Antje Behr

Musik: Worship Piano, Interpret: Denis Pavlov