Gedanken zur Monatslosung

01.04.2025 | Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?Lukas 24, 32

 

Jesus hat es also, dieses gewisse Etwas. Dieses Etwas, was uns Menschen in Bann zieht, etwas in uns zum Brennen bringt, ein Feuer in unseren Herzen entfacht. Wenn wir Jesus begegnen, passiert etwas mit uns, etwas, was ich kaum vermag in Worte zu fassen, weil Worte dieser Begegnung nicht gerecht würden.Wenn wir Jesus, unserem Heiland, begegnen, berühren sich Himmel und Erde genau da, wo wir gerade stehen. Durch die Jesus-Begegnung wird es Licht in unserem Leben.

Das haben auch die beiden Emmausjünger in der Geschichte erlebt, aus der unsere Monatslosung stammt. Die beiden sind auf dem Weg nach Emmaus, kehren der Stadt den Rücken zu, in der man ihren Messias gekreuzigt hat, von dem sie hofften, dass er die Erlösung Israels wäre. Sie sind also enttäuscht, ja so könnte man sie wahrscheinlich treffend beschreiben - als zwei Enttäuschte. Ihre Hoffnung ist tot, gekreuzigt und begraben. Also reisen sie zurück nach Emmaus mit ihrer Enttäuschung im Gepäck. Und da sind noch die Frauen, die am Grab waren und angeblich Engel gesehen haben, die sagten, Jesus sei nicht tot, sondern auferstanden. Das verwirrt die beiden, beängstigt sie vielleicht sogar, also gehen sie lieber fort von diesem Ort, wollen nicht wieder vergeblich auf etwas hoffen, was am Ende nicht eintrifft. Also nichts wie weg.

Und noch während sie sich über die Geschehnisse in Jerusalem unterhalten, schließt sich ihnen ein Mann auf ihrem Weg an – Jesus selbst. Sie erkennen ihn nicht, denn ihre Enttäuschung, ihre Trauer, ihre Angst und Hoffnungslosigkeit haben sie fest im Griff, löschen das Licht um sie herum und in ihren Herzen aus, machen sie blind.

Und plötzlich ist da eben dieser Mann, der ihnen die Schrift auslegt, in Vollmacht zu ihnen spricht, so wie sie es von Jesus kannten. Sie spüren instinktiv, der ist anders, der ist besonders. Denn das, was sie schon erloschen glaubten - ihre Hoffnung auf den Messias - fängt plötzlich wieder an zu glimmen. Er rührt sie in ihrem Herzen an. „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“fragen sie sich.

Und dann passiert das für mich eigentlich Wunderbare in der Geschichte. Jesus kehrt bei ihnen ein und hält das Abendmahl mit ihnen. Als Jesus das Brot mit ihnen bricht, erkennen sie ihn plötzlich. Genau das ist es, was wir brauchen. Die heilsame Erkenntnis, dass dieser Jesus alles für uns erlitten hat und stellvertretend für uns am Kreuz gestorben ist, damit wir leben können. Und wo könnten wir das besser erfahren als im Abendmahl? Denn das gebrochene Brot als Symbol des gebrochenen Leibes Jesu am Kreuz, ist das, was uns zu Sehenden macht und ihn erkennen lässt, ist das, was unsere Hoffnung wieder neu entfacht, ist das, was uns Zuversicht und unserem Leben einen Sinn gibt. Im Abendmahl gibt sich Jesus uns zu erkennen, als der, der uns ewiges Leben schenken will. Dafür ist er für uns am Kreuz gestorben und nach drei Tagen auferstanden.

Wir befinden uns gerade in der Passionszeit und gedenken dem Sterben und Tod Jesu für uns am Kreuz. Und wir verlaufen uns dabei manchmal in all der Trübsinnigkeit, die diese stillen Tage mit sich bringen. Aber das Frohmachende an der Passionszeit ist für mich der Blick auf Ostern, die Aussicht, dass dem Tod die Macht genommen wurde und die Tatsache, dass der Tod und die Dunkelheit nicht das letzte Wort haben, sondern das Leben und das Licht.Denn Jesus hat den Tod, die Dunkelheit für uns ein für alle Mal überwunden, damit wir im Licht leben können. Im Abendmahl können wir das jedes Mal neu erfahren. Da begegnen wir Jesus hautnah, dem, der den Tod überwunden hat. Also lasst uns die Auferstehung feiern, die dem Tod alle Macht genommen hat und es Licht werden lässt.

Ich wünsche uns allen, dass wir Jesus, unserem Messias, in diesen stillen Tagen und an Ostern begegnen können und das Feuer seiner grenzenlosen Liebe in uns neu entfacht wird.

Gedanken zur Monatslosung April 2025 von Antje Behr

Musik: Mediation